Herkunft und Geschichte
Die Qigong – Übungen und die Tai Chi Chuan Form basieren zwar auf dem gleichen philosophischen Hintergrund, haben jedoch unterschiedliche Wurzeln.
Qigong - die Kunst die innere Energie zu entwickeln - blickt in China auf eine zweieinhalbtausendjährige Geschichte zurück. Qigong vereint viele hundert Techniken, die in drei Kategorien unterteilt werden können: in die medizinische zur Gesunderhaltung und Heilung, die kämpferische zur Verbesserung von Kampfesmut und Technik, und die religiöse, um geistige Erleuchtung zu erlangen.
Tai-Chi Chuan wurde zunächst als Kampfkunst entwickelt. Der Legende zufolge kreierte der taoistische Mönch Zhang Sanfeng diesen Stil im 13. Jahrhundert an einem Shaolintempel. Das erste historische Zeugnis von Tai Chi Chuan als Kampfkunst stammt aus dem 17. Jahrhundert, als Chen Wangting den Chen-Stil entwickelte. Yang Luchan (1795–1872), ein Schüler des Chen Stils und der talentierteste Kampfkünstler seiner Zeit, schuf den Yang Stil. Dieser war die Grundlage für die einfache Form des heute populären Tai Chi Chuan Stils.
Nachdem im kommunistischen China Tai Chi Chuan zunächst verboten war, erlebte es in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Renaissance, als die vereinfachte 24-Folge-Form ausgearbeitet wurde. Diese avancierte in kurzer Zeit zu einer der am häufigsten praktizierten Sportarten in China.
Nach der Kulturrevolution in China – in dieser Zeit waren alle traditionellen Künste gebannt - lebte das Interesse an traditioneller chinesischer Medizin und Qigong–Therapie wieder auf. Es erreichte in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Zusammenstellung einer standardisierten Folge von Tai Chi-/Qigong-Übungen einen Höhepunkt. Hiermit sollten sowohl körperliche Gesundheit als auch geistiges Wohlbefinden gefördert werden.